Ich bin 10 Monate und 30 Tage alt.
Mama sagt, sie geht bei mir in die Geduldschule und sie sei froh, dass sie mich erst so spät gekriegt hätte, denn vor 10 Jahren oder so, da hätte sie alles hingeschmissen in der Geduldschule. Jetzt hält sie das aus – so mittelmäßig – wenn ich sie in die Geduldschule schicke.
Ich mache das übrigens überaus unabsichtlich. Aber manches Mal, da brauche ich zum Beispiel in der Früh eine halbe Stunde, um meinen Haferbrei zu essen. Denn manches Mal, da gibt es in der Früh so viel zu sehen! Da steht der Lachbecher am Tisch – der lacht, sobald man ihn aufhebt. Oder es liegt die Fernbedienung vom Radio rum, da muss ich sofort drauf rumdrücken, denn manchmal passiert es, dass etwas passiert, wenn ich drauf rumdrücke: Die Musik ist aus oder anders oder lauter.
Oder aber ich muss Mama eben alles zeigen, was ich sehe. Das kann ich jetzt nämlich schon, mit meinem Zeigefinger. Da zeige ich zum Ball im Wohnzimmer und sage „Pa!“ oder auf das Foto von Mama, Papa und mir an der Wand und juchze „Papapa!“ oder auch zum Fenster, weil draußen ein Hund bellt und erkläre „Papa!“
– Ja, an meiner Ausdrucksweise muss ich noch arbeiten, ich weiß.
So oder so sehe ich nicht das Problem, eine halbe Stunde für die Bewältigung des Haferbreis zu brauchen. Was tut Mama denn, wenn wir schneller fertig sind? Dasselbe: Mir das Gesicht waschen, mich aus dem Pyjama schälen, Windel wechseln und in Body und Strumpfhose stopfen. Also darauf warte ich gerne auch länger. Von mir aus auch den ganzen Tag. Vielleicht schaff ich ihn ja morgen in einer Dreiviertelstunde! Man darf sich seine Ziele nie zu niedrig setzen.
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