Sternderl schauen.

Ich bin 14 Monate und 27 Tage alt.


Jetzt, nachdem ich einige Zeit aufrecht unterwegs bin und das recht gut, wird es Zeit, neue Perspektiven zu entdecken. Es wird Zeit herauszufinden, was ich noch so alles drauf habe. Laufen und dabei juchazen zum Beispiel, hab ich neulich morgens festgestellt, ist ein sehr netter Zeitvertreib. Aber noch lieber mache ich jetzt was anderes. Quasi das Gegenteil: Ich lege mich einfach flach auf den Boden. Faszinierend, dass ich meinen Kopf schon so unter Kontrolle habe, dass er nicht Bumm macht, wenn ich das mache. Ich setze mich hin, lasse mich langsam nach hinten gleiten und erst ganz zum Schluss lege ich meinen Kopf vorsichtig und total kontrolliert auf den Boden. Fantastisch! Mama nennt das „Sternderl schauen“. Ich hingegen würde eher „Plafond mit den Lampen daran anschauen“ dazu sagen. Weil Sternderl sehe ich da oben so gar keine. Mama legt sich oft zu mir und sagt, dass wir das mal draußen machen müssen, wenn das Wetter wieder besser ist. Da gibt’s aber oben am Himmel – so weit ich weiß – auch nur Wolken und Flugzeuge und Vögel. Aber wenn sie meint. Bitte. Ich stehe während ihrer Träumereien jedenfalls schon mal auf, setze mich auf ihren Bauch und hüpfe so heftig auf und ab, dass Mama mal was zu juchazen hat.