Ich bin 21 Monate und 24 Tage alt.
So sagt man mir zumindest. Egal, wen ich in letzter Zeit treffe – Omas, Opas, Tanten – eine der ersten Fragen dreht sich immer um die Krippe. Wobei die Neugier dann meist selbst gestillt wird. Auf „Na, wie gefällt’s dir in der Krippe?“ folgt meist im selben Atemzug „Dort ist es sicher super! Da kannst du zeichnen und spielen und singen und basteln.“
Nur: So oft ich das jetzt schon gehört habe, überzeugen tut es mich deswegen nicht. Ich würde – ließe man mich – eine eher differenzierte Antwort geben. Weil ich würde die Krippe nicht als durchgehend super bezeichnen. Alleine der Anfang! Wenn die Mama geht und mich alleine dort lässt. Ok, natürlich bin ich nicht alleine – da sind die Tanten und all die anderen Kinder. Aber das fällt mir erst kurze Zeit, nachdem Mama weg ist, ein und auf. Da stelle ich dann fest, es ist schon schön mit mehreren gemeinsam zu singen und zu klatschen. Auch das Jausnen nachher gefällt mir – besonders das Sprücherl, das davor aufgesagt wird. Danach wird – ok, das ist eh fein – gespielt, getanzt, gezeichnet. Aber wie gesagt: Die Mama ist da überall nicht dabei! Die kommt mich dann nach einer Weile abholen. Und ich frage mich halt schon, warum muss sie eigentlich weggehen? Weil wenn das nicht wäre, dann wäre die Krippe schon super.