Deideidei nicht Eieideideidei.

Ich bin 8 Monate und 19 Tage alt.


Ich hätte nicht gedacht, dass das passiert, aber Mama und ich haben anscheinend echte Kommunikationsprobleme. Ich erzähle ihr, dass ich wirklich keinen Bock auf Socken habe und ohne viel besser dran wäre. Auch wenn meine Füße kalt sind – ohne Socken habe ich einfach besseren Halt auf unserem glatten Holzfußboden im Wohnzimmer. Das Ganze mache ich ihr folgendermaßen klar, ich sage: Deideidei-ei-deideidei. Und was sagt sie? Völligen Kauderwelsch plappert meine Mutter daher: „Eieideideidei“ sagt sie zurück! Ich weiß echt nicht, was das zu bedeuten hat – das Wort kenne ich nicht. Ich kenne Deideideieidei und Deideideideideidei, aber „Eieideideidei“? Gibt’s in meiner Sprache nicht. Ich versuche trotzdem und erneut, ihr meinen Standpunkt klar zu machen – ziehe mir parallel und zur Untermauerung meiner Bitte sogar die Socken aus: DEIDEIDEI-EI-DEIDEIEI sage ich. Aber es hilft nix. Sie scheint mir einfach nur nachzuplappern, ohne aber zu verstehen, was ich sage. Ganz zu schweigen, dass sie versteht, was sie sagt. Es ist, also ob jemand nur so tut, als spräche er italienisch und einfach mit Worten wie Mozzarella, Mille grazie, Michel Angelo und Cosi fan tutte, die auch noch ordentlich „pronto!“ betont sind, um sich wirft, um das schöne südliche Idiom zu imitieren. Sinn ergibt das natürlich keinen.

Als völlige Niederlage meiner Ausdruckskunst muss ich schließlich hinnehmen, dass Mama mir die Socken wieder und immer wieder und dann noch Mal anzieht. Ich hab’s auch schon mit anderen Vokabeln versucht: Papapapapa und Mamamamama. Hat aber alles denselben Effekt – bei allen! Egal, wem ich mein Anliegen vortrage, auch Papa, die Omas und Opa – alle wiederholen einfach meine Aussage – halt mehr schlecht als recht und so als ob ich nicht wüsste, wofür ich da plädiere! – und lassen meine Socken einfach nicht ausgezogen. Es geht sogar so weit, dass Mama mir Socken anzieht, die ich nicht ausziehen kann. Die sind ganz lang und oben zusammengestrickt – Strumpfhosen nennt sie die. Mein Güte, da soll man sich von der Welt nicht missverstanden fühlen!

 

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