Laus statt Maus.

Ich bin 8 Monate und 22 Tage alt.


Aus-Maus ist es. Ausgemaust und vorbei. Wo sind die Zeiten, als ich die Schnuffmaus, das Zwergi und der Puppibär war? Das Echo dieser Kosenamen klingt noch entfernt in meinen Ohren, aber was die jetzt hören, ist von ganz anderer Qualität. Laus hören sie – oft, schon frühmorgens und immer wieder den ganzen Tag hindurch.

  • Ich bin eine Laus, wenn ich in der Früh im elterlichen Bett nicht einfach nur da liege und mich und meine Lieblichkeit lächelnd betrachten lasse, sondern viel lieber zu den Nachtkasterln will, weil es da so tolle Sachen zu holen gibt – Uhren, Wecker, Klammern, Cremes, Bücher … ich will alles alles davon in den Mund nehmen!
  • Ich bin eine Laus, weil ich mit einem Satz so weit vorwärts hopsen kann, dass ich fast fast fast die Couch hinunterpurzele.
  • Und natürlich bin ich eine Laus, wenn ich die Abdeckung für noch lose Kabel aus der Wand herauspule. Eine Fähigkeit, die mir meine Mutter abgesprochen hätte, wäre sie nicht mit ihren eigenen Augen dabei gewesen.

Wenn’s das nur schon gewesen wäre. Die Laus. Meine Güte, damit könnte ich leben. Ist doch noch irgendwie lieb, hat Charme und unterstellt mir sympathischen kecken Esprit. Aber „alte Spuckliesl“? Ich weiß nicht, Mama. Musst du das wirklich sagen, wenn ich zeige, wie gut ich meine Zunge rausstrecken und dabei gleichzeitig die Luft aus dem Mund pusten kann? Ich gebe zu, da geht einiges an Spucke mit. Aber trotzdem. Wenn ich rumbrülle wie ein Gorilla, hast du auch ein Wort, das meinem Gehabe entspricht, aber nicht so grauslich ist wie die Spuckliesl. Ein Krawallschani bin ich dann und auch wenn ich meine Dinosaurier- und Welpen-Laute von mir gebe.

Wenn du auf die alte Spuckliesl verzichten möchtest, darfst du gern den ganzen Tag „Wurlsepp“ zu mir sagen. Das passt doch auch immer sehr oft. Schließlich wurle ich total gern und am liebsten beim Wickeln rum. So wurle ich rum, dass man mir fast die Windel nicht anziehen kann und schon gar nicht den Rest des darauf folgenden Gewandes – das in diesen letzten, kalten Tagen doch sehr umfangreich geworden ist: Body, T-Shirt, Hose, Socken – was denn nicht noch alles? Ach ja, zum Rausgehen noch Jacke und Haube. Das ist doch zum Herauswurln!

 

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